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1968 – Illusion oder Revolution

Kein Sommer der vergangenen Jahrzehnte hat sich so stark in die Erinnerung eingeprägt wie der heisse Sommer 1968. Ein Mentalitätswandel setzte ein, der die Lebensart vor allem in den Industrieländern bis heute beeinflusst. Auf der ganzen Welt brodelte es, in den Vereinigten Staaten gab es zahlreiche Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg, in Paris kämpften die Studenten gemeinsam mit den Arbeitern gegen die Obrigkeit, in Deutschland protestierten die Studenten gegen den Besuch des Schahs von Persien.
Der Geist dieser Ereignisse schwappt auch in die Schweiz über und heizte die Stimmung zusätzlich an. Am 29. Juni 1968 kommt es zum Zürcher Globuskrawall. Gross ist die Unzufriedenheit der Jugend jedoch in der ganzen Schweiz. So wird in Locarno eine Schule besetzt, in Basel entstehen die «Progressiven Organisationen der Schweiz» (POCH), und in Bern provoziert die agile Kunstszene die Obrigkeit. Zürich dient aber immer mehr als Sammelbecken, hier treffen sich Künstler, langhaarige Freaks und Hippies, da sie es auf dem Land noch schwieriger haben. Auch ist die Stadt Standort von Universität und ETH mit den politisch aktiven Studenten. Zudem sind fast alle wichtigen Medien in Zürich ansässig.
Die Eskalation des Konflikts wird heute unter dem Begriff «Globuskrawall» zusammengefasst. Speziell an diesen Ausschreitungen ist das erstmalige Zusammengehen der politisch aktiven Studenten mit Hippies, Künstlern und Freaks. Im Zentrum ihrer gemeinsamen Forderungen stand ein autonomes Jugendzentrum. Zudem emanzipierten sich in dieser Zeit auch die Frauen und kämpften für Gleichberechtigung und ihr Stimmrecht.

 

  • Dauer

    52'

  • Regie

    Laurin Merz

  • Produktion

    HOOK Film, SRF Schweizer Radio und Fernsehen und 3sat

  • Erschienen

    01 / 2008